Das Projekt basiert auf den Vorgaben des städtebaulichen Konzeptes des Dichterviertels.
Unter Beibehaltung der durchgehenden Blockrandbebauung werden bewusst kleinteiligere Volumen durch Einschnitte an der Fassade ablesbar ausgebildet. Durch eine Höhenstaffelung der Kuben und eine differenzierte Sockelzone wird diese Kleinteiligkeit verstärkt ausgeprägt.
Der Entwurf sieht das Haus als Dorf, als Treffpunkt und als kommunikativen Ort für die BewohnerInnen.
Aufgrund der heute vorherrschenden Anonymität, in der ein Rückzug der Menschen in die sozialen Netzwerke stattfindet, sollte sich das Wohnen nicht nur auf die eigenen vier Wände beschränken.
Der Allgemeinbereich des Wohnbaus soll als übergreifende Kommunikationszone dienen und das Miteinander fördern.
Durch Ausbildung eines multifunktionalen Erschließungsbereichs mit individuellen Eingangsbereichen, Rückzugsnischen und gemeinschaftlichen Zonen wird dieser zum erweiterten Wohnzimmer.
Im Wohnbau Dichterviertel fasst ein durchgehendes Erschließungsband die einzelnen Baukörper zusammen, knüpft an Gemeinschaftsbereiche an und schafft mit den zwei Gemeinschafts-Terrassen weitere kommunikative Treffpunkte. Hier sollen zufällige Begegnungen stattfinden, die eine lockere Kommunikations-Atmosphäre unter den NachbarInnen schaffen: die Erschließungszone als Ort der Interaktion und Begegnung zwischen Jung und Alt.
Die Bebauung gliedert sich in zwei unterschiedliche Erschließungsformen. Dies bietet ein differenziertes Angebot an Grundrissoptionen.
In der "Gasse" werden, durch Aufbrechen der Baukörper, Ausblicke in die Stadtöffentlichkeit und den Hof geschaffen und somit eine natürliche Belichtung gewährleistet. Sie bildet eine kommunikative Erschließungszone mit Verweilbereichen für die BewohnerInnen.
Die "Gartenzimmer"quot; zwischen den Baukörpern agieren als grüne Oasen zur Straße.
Die Wohnungen weisen eine geringe Trakttiefe auf und bieten somit gut nutzbare Zimmer. Die Küchen dienen hierbei als zentraler Verteilerraum.
Die "Laube" bildet im Norden einen belebten, offenen Erschließungsbereich und fungiert ebenfalls als Kommunikationszone. Ein vorgesetzter Fassadenraster dient als Filter und gew/auml;hrleistet ein respektvolles Erscheinungsbild zur Stadtöffentlichkeit.
Nutzbare Vorgärten dienen als Eingangsbereich zu den Wohnungen und bilden eine Pufferzone zwischen öffentlicher und privater Nutzung.
Die Wohnungen sind von Norden nach Süden durchgesteckt und daher querlüftbar.
Im Erdgeschoss ist ein Kindergarten mit sechs Gruppen situiert, welcher eine zugehörige Freifläche im Hof beinhaltet.
Im nördlichen Teil des Erdgeschosses befinden sich Wohnungen mit Arbeitsbereichen zur Straße, sowie eine Backstube und ein weiteres Geschäftslokal.
Drei Durchgänge bieten eine Durchwegung des Grundstücks von Norden nach Süden, als auch von Westen.
Die Zufahrt zur Tiefgarage ist von Norden geplant.